Honda Supersport-Testaktion im sonnigen Spanien 2009

Mein Test der CB1000R mit "Combined ABS"

 
Seit vielen Jahren gibt es schon die Hornisse in der Hondamodellpalette. Doch bis heute waren es immer welche ohne richtigen Stachel. Jetzt hat das lange Warten aber ein Ende. Honda hat endlich ein einsehen gehabt und eine wirklich scharfes und bissiges Eisen aufgelegt – die CB1000R.
 
 
Das Konzept einer nackten Supersportlerin hatte Honda ja schon längst in der „kleinen“ 600er-Hornet und der später folgenden 900er-Variante umgesetzt. Doch leider waren diese beiden Modelle nicht wirklich vom Erfolg verwöhnt, da ihnen einfach der Biss zur Konkurrenz fehlte.
 
Im Vorjahr bekam nun die kleine Hornet einen massiven Erneuerungsschub ab und nun war auch die große Hornisse an der Reihe. Zwar blieb der Name „Hornet“ bei ihr auf der Strecke, dafür bekam sie aber einiges unter ihrer Oberfläche spendiert.
Allein bei der Optik geht Honda (endlich) neue Wege. Wobei hierfür nicht die Japaner verantwortlich sind, sondern Kollegen in Italien, wo sie auch gebaut wird.
Und nicht genug der neuen Wege. So Charakterisieren die Hondaleute ihr neues Bike mit „Downtown Parts Bike“ oder „Bar Star und Twist King“. Man könnte den Eindruck gewinnen, das Bike ist nur für den Weg ins Eiscafe gebaut – aber nein! Das Bike ist für die Straße, für enge und steile Straßen gebaut, wie ich im Februar in Spanien ausgiebig erleben durfte.
 
Honda hat sich bei der CB1000R alt bekannten Teilen bedient und sie in eine optimale Form gebracht. So wird das Bike dem 2007er Fireblade-Reihen-Vierer befeuert, welcher auf 125PS herunteroptimiert wurde sodass die Performance in den unteren und mittleren Drehzahlen anliegt. Des Weiteren wurde der 600er-Hornetrahmen als Basis verwendet sowie eine formschöne Einarmschwinge gestaltet. Eingepackt wurde alles in kantigen unverwechselbaren Verkleidungsteilen, welche die CB1000R richtig aggressive rüberkommen lassen. Hinzu kommen noch der Semi-Underslung-Auspuff (wie bei der aktuellen Fireblade) und richtig moderne 4-Speichen-Aluräder. In Ihre Klasse auch nicht immer Standard ist die voll einstellbare Up-Side-Down-Gabel sowie ein Zentralfederbein.
 
Also dann, genug Theorie, jetzt geht´s bei knapp 20 Grad in Mojacar am Mittelmeer hinaus ins bergige Hinderland. Unser spanischer Guide rollt langsam vom Hotelhinterhof vor zur Küstenstraße. Ich hefte mich mal gleich hinten ran. Der Asphalt ist zwar an manchen Stellen noch feucht – es hatte Morgens kurz heftig geregnet – aber trotzdem vermittelt die 1000der gleich ein sehr wohliges vertrauensvolles Gefühl, was sicher auch an dem C-ABS liegt, welches einem auch das bremsen auf feuchten Markierungen deutlich erleichtert.
 

 
In den kleinen engen Küstenstädten Andalusiens, konnte die Tausender gleich einmal eine Kostprobe dessen geben, was sie wirklich richtig gut kann. Sie fühlte sich so wendig wie eine 600er an, agil wie Moutenbike, sehr spontan bei der Gasannahme sowie streng beim Vortrieb. Bei 60 Km/h im sechsten Gang ans Gas und man spürt kein ruckeln oder Zögern – das Fireblade-Triebwerk zieht geradlinig an. Aber auch aus dem Ersten macht die CB eine tolle Figur. Auf einem kleinen Verbindungsstück auf der Autobahn, konnte ich mal alle Gänge bis knapp 230 Km/h durchschalten – genial! Einzig die Windverwirbelungen irritieren einen Sportlerfahre im ersten Moment.
 
 
Nach diesem kleinen Zwischensprint geht es wieder hinaus in die Berge auf engen verschlungenen, manchmal auch weitläufigen schnellen Kurven. Hier zeigt die CB ihr – wie ich finde – wahres Gesicht. So entspannt und schnell bin ich glaub noch nie mit meiner Fireblade einen Pass gefahren wie mit dieser CB. Spielerisch lässt sie sich umlegen, lenkt perfekt in die Spitzkehren ein, selbst bei spät gesetzten Bremspunkten. Wenn man nun auch noch einen Gang mehr runterschaltet, so jagt man die Bladetreiber aus den engen Kurven heraus und könnten sie spielerisch überholen. Und wenn man doch mal etwas zu zügig unterwegs war, so konnte man sich auf das C-ABS absolut verlassen. Begeisterung machte sich in mir breit – wow!
 
 
Nach gut 230 Km waren wir dann wieder zurück im Hotel, wovon die letzten 30 Km ziemlich spannend für mich waren, da die Tankanzeige verdächtig lange blinkte. Die 17 Liter Tankinhalt wovon 4 Liter als Reserve dienen, flossen wohl doch recht schnell durch die Brennräume. Beim beobachten der Anzeige viel mir allerdings auch auf, dass die Ablesefreundlichkeit nicht gerade zum Besten steht, aber wer will schon immer auf die Armaturen schauen – wobei die sehr schön ausgearbeitet wurden.
 
Mein Fazit
Und was nun? Mist! Ich hab neben der Fireblade ein neues Bike für mich gefunden, was richtig Spaß macht. Und ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass für die Landstraße und auf Touren die CB wohl die viel bessere Wahl ist. Man fühlt sich auf Anhieb wohl auf ihr und sie bietet auch für große Leute genügend Platz. Ihr Handling sowie Schaltung, Leistungsentfaltung und Bremsen muss ich extra hervorheben, da genial. Die CB1000R ist ein Bike für die Zukunft, die das Zeug für einen Dauerbrenner hat.
 

Technik / Test

 

Mit freundlicher Unterstützung von

Photo2U - Racepixx
Arai Deutschland
Metzeler
Honda Motor Europe (North) GmbH
Combined ABS - allgemeine Erläuterung
Mein Eindruck/Test des Combined ABS
Mein Test der CB1000R

Reisebericht

Tag 1: Die Anreise
Tag 2: Der erste Kontakt auf der Landstraße
Tag 3: Landstraße die 2.
Tag 4: Der erste Kontakt mit der Rennstrecke
Tag 5: Rennstrecke die 2.
Tag 6: Die Abreise

Bilder & Filme

Bilder des kompletten Events
Der Film zur Testaktion
Filme von der Strecke in Almeria

Zeitungsberichte

Berichte im Syburger Verlag
Bericht in BikerSzene und Kradblatt
Supersport-Spaß ohne Stress (Motorradfahrer - April 2009)

Weiterer Reisebericht

Reisebericht von Nicole#36