Erlebnisbericht von Michael (Thumbsup)

 
Was bleibt......
 
Es war Mitte August 2007, ich saß vor dem Fernseher, als es an der Tür läutete. Mein Kumpel Thomas stand da, Motorradjacke an und den Helm in der Hand. Ich dachte mir er ist sicher mit seiner GS500 da um mal Hallo zu sagen, doch als er aufgeregt verkündete, er müsse mir etwas zeigen, wurde ich stutzig. Ich folgte ihm und da stand Sie plötzlich: Eine 98er CBR 900 RR Fireblade in Candy-Blaze-Orange. Ich war wie hypnotisiert, konnte zuerst gar nicht glauben dass es seine war. Wir sind bestimmt über 20mal um die Blade gelaufen bis jede Schraube inspiziert war und er mir alles über sie erzählt bzw. ich ihn über jedes Detail ausgequetscht hatte. Vor allem die 130 PS und die 900 ccm waren doch sehr beeindruckend. Und dann, mitten im Gespräch, stellte Thomas mir die alles entscheidende Frage: „Und, willst mal fahren?“ Von Neugier und großem Respekt hin und her gerissen stimmte ich zu. Dass ich zu diesem Zeitpunkt noch in der 34-PS-Zeit war, daran habe ich keinen einzigen Gedanken verschwendet. Selbst wenn, hätte ich ihn wohl großzügig ignoriert.
Schon als ich aufstieg begann mein Herz zu rasen. Hatte ich doch seither nur meine XT 600 mit ihren süßen 34 PS unter mir gehabt. Als ich Sie dann anließ dürfte mein Puls nur knapp unter der Leerlaufdrehzahl gewesen sein. Der satte Sound ließ erahnen worauf ich mich da eingelassen hatte. Dann ging es los. KLACK! Das Einlegen des Ganges fühlte sich an als ob der Sicherheitsbügel einer Achterbahn geschlossen wird. Gemächlich fuhr ich an und drehte eine erste kleine Runde um den Block. Meine Anspannung legte sich langsam, denn ich fühlte mich trotz meiner Körpergröße von 1,95 m erstaunlich wohl. Die Vorstellung vom kaum beherrschbaren Supersportler der mich mit der kleinsten falschen Bewegung abwerfen würde verschwand allmählich aus meinem Kopf. Ich drehte noch eine Runde um den Block und signalisierte Thomas, dass ich jetzt weiterfahren werde. Er nickte und hob seine Hände mit ausgestreckten Daumen. Thumbs up! Let`s go! Raus aus der 30er-Zone, durchs Dorf und da kam auch schon das Ortsschild auf mich zu.
Ich beschleunigte ohne nennenswert Gebrauch von der Leistung zu machen bis ich auf den Tacho sah und bemerkte, dass ich bereits jenseits der 150 km/h war. Wie konnte das sein? Das Fahrverhalten blieb absolut ruhig, nichts vibrierte, nichts wackelte, nichts gab Grund zur Beunruhigung. In ihrer eigenen Art und Weiße begann Sie schließlich zu mir zu flüstern: „Komm’! Ich zeig dir was! Es wird dir gefallen!“ Wie ein jungfräulicher Teenager, verführt von einer erfahrenen Lady folgte ich am Ortsschild des Nachbardorfes ihren Anweisungen. Ich schalte runter und drehte am Gasgriff. Mit einer mir bis dahin unbekannten Kraft schob es mich nach vorne. Es war wie der Schnitt eines Samuraischwertes, schnell, kraftvoll aber zu jeder Zeit kontrolliert. Unbeschreiblich. Bei knapp 7000 U/min musste ich mich fürs erste geschlagen geben. Ich hatte Angst dass, wenn ich weiter mache, es mir die Arme abreisen würde. Ich wendete schließlich und fuhr zurück.
Neben Thomas hielt ich an, drehte den Schlüssel um, blieb sitzen und atmete tief aus. Noch bevor er ein erwartungsvolles „Und?“ äußern konnte, welches ihm förmlich auf der Zunge brannte, nahm ich den Helm ab und entgegnete ihm: „Ich hasse dich!“ Etwas verdutzt schaute er mich an und wartete auf meine Erklärung. „Du musstest mich ja unbedingt damit fahren lassen, oder? Du musstest mich ja mit diesem Virus infizieren! Toll, jetzt habe ich Blut geleckt und muss mir auch so ein Teil kaufen. Danke Thomas! Ein ganz toller Freund bist du!“ Schon nach dem ersten Satz konnte ich das Grinsen nicht mehr unterdrücken und Thomas wusste sofort was Sache war. Ein rhetorisches „Geil, oder?“ ließ er sich trotzdem nicht nehmen. Ich stellt die Blade auf den Ständer, schwang meinen Fuß über das Heck und winkte ab. Was blieb war ein unbeschreibliches Glücksgefühl und die Hoffnung möglichst bald auch eine Fireblade mein Eigen nennen zu dürfen. Nun ja, im Februar 2008 habe ich meinen Traum war gemacht und mir auch eine SC33 gekauft, welche ich nach abgesessener 34-PS-Zeit, seit dem 5. Mai fahre. Was bleibt, ist das unbeschreibliche Glücksgefühl.
 

Wichtige Links:

Danke an Honda Motor Europe (North) GmbH!

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