Erlebnisbericht von Daniel (SAD78)

 
Die alltägliche Motorradfreude
 
es ist ein gewöhnlicher Mittwoch, 6.00Uhr auf zur Arbeit, 8 Stunden geprägt von Hämmern auf Stahl, Flexstaub und Elektriker, die kilometerweise Kabel in die Krane verlegen. Endlich 15.30 Uhr, die Sirene heult auf und die Stempelkarten vor mir in der Reihe trennen mich nur noch Minuten zu dem, worauf ich mich den ganzen Tag gefreut habe: Meiner Blade.
Endlich bin ich in meinem Lederkombi und starte meine 172 Pferdchen, die mit neuen Sohlen der Marke ContiSportAttack ausgestattet wurden. Ein Reifen, der mich schon nach den ersten Metern zum Anhalten auffordert. Und nein, es ist alles wie immer, die gleiche Gabel, die gleiche Feder, kein Öhlins-Aufkleber. Es ist alles wie immer, nur das sich die Blade traumhaft fährt, leichtfüßig wie eine 600er.
Wohin? Bevertal-Sperre! Erstmal ein Kaffee. A46 verlassen und Richtung Solingen, eine kurvenreiche B224 bestätigt mich noch einmal, ein Traum von SC57. Die Kurven schlängeln sich Berg runter und wieder Bergauf zum Schloss Burg, Warum nur ist hier teilweise nur 40 erlaubt? Ich kreuze die A1…A1 die geht doch….Richtig: Zur Nordschleife. Nächster Kreisverkehr 360° wieder zurück, rechts auf die Tankstelle, randvoll Super für die Blade, schnell noch ein Kaffee für mich und dann rauf auf die A1.
Autobahn, eigentlich gibt es nichts langweiligeres, aber mit dem Vortrieb ist die Entfernung zur nächsten Landstraße in der Eifel nicht mehr eine Angelegenheit von Stunden. Diese Beschleunigung, ich sehe es immer wieder, dieses imaginäre Gummiband, welches zum zerreißen gespannt ist und nach vorne schnellt, wenn man den Gasgriff Richtung Anschlag dreht. Sportwagen, denen ich in meinem 4-rädrigen Gefährt sofort Platz machen würde, degradiere ich zu Statisten. Endlich ist man auch mal am Ende der Nahrungskette ;-).
17.15Uhr Ankunft an der Nordschleife in Adenau. Strecke geschlossen. Ein ganzer Menschenstrom kommt von der Strecke und Sie haben alle dieses selige Lächeln im Gesicht. Man riecht es noch, verbranntes Gummi. Man sieht es noch, in den Glanz der Augen, die durch den Sucher der Kamera, wild driftende Profis auf ihre Speicherkarten gebannt haben. Väter mit ihren Söhnen und verständnislose Mütter. Ich frage mich, was mussten Sie ihren Müttern, Ehefrauen oder Freundinnen versprechen, das diese mitkamen. Einige waren natürlich auch begeistert. Begeistert vom Motorsport.

Also wieder Rauf auf die Blade und ab zum Haupteingang. Touristenfahrten: Heute 18.30Uhr. Soll ich wirklich, das letzte Mal war schmerzhaft und teuer, verdammt teuer. Egal, 4er Karte gelöst und nun noch die restliche Zeit mit Autos und Bikes gucken vertreiben.

Nachdem ich fast alle genau mit meiner Blade verglichen habe, kam die Erlösung:
SC57 in Winning Red und einigen Zubehörteilen ist mein Favorit. Die Form ist zeitlos schön, die Verarbeitung tadellos, die Ergonomie ist, trotz meiner 196cm, dank einer Gilles Fußrastenanlage hervorragend, welche ich schon auf längeren Touren die Fahrleistungen von über 500Km erproben konnte. Die Komplettanlage von Akrapovic bringt mehr Leistung, aber was für mich am wichtigsten war, einen dumpferen Sound, der vor allem auf längeren Touren, wesentlich angenehmer ist. Schattenseiten hat sie leider auch: die Lichtausbeute ist etwas Schwach und wie ich es nun erfahren konnte, ist die Erstbereifung doch etwas träge.
Wieder die Sirene und wieder ist Sie mit einen hormonellen Schub von Glücksgefühlen verbunden, die Nordschleife ist geöffnet. Ein mulmiges Gefühl macht sich in meiner Magengegend breit, als ich den Zündschlüssel umdrehe, dass Mäusekino erleuchtet und der Drehzahlmesser den roten Bereich begrüßt. Ich rolle langsam zur Schranke, noch könnte ich…aber schon öffnet sich die Schranke zur schönsten richtungsgebundenen Landstraße mit Mautgebühr. Es gibt kein entkommen mehr. Nach der Schranke noch schnell rechts geparkt, die Karte weggepackt, auf den korrekten Sitz der Kleidung geachtet, ersten Gang rein und die Anwohner auf den ersten 500Meter, wie gewünscht geschont.
Da ist es wieder, dass Gefühl wie beim ersten Mal auf der Nordschleife: Diese Erfurcht, dieses bewundernde Gefühl und der Stolz, dazugehören zu dürfen.
Die erste Runde gehe ich gemütlich an, immer mit dem Hintergedanken, letztes Mal… Adenauer Forst, Metzgesfeld, Kallenhard und hier, hier war’s. Alles neu, neuer Asphalt, die Senke weg, der aufgerissene Asphalt weg und eigentlich eine ganz leichte Kurve. Weiter geht’s, weiter konzentrieren. Klostertal und dann ins Karussell, man merkt es ist wieder August, die Sonne steht tief, doch dank Sonnenbrille treffe ich die Einfahrt ins Karussell perfekt. Da ist es, die Bestätigung: Das Fahrwerk mit den Reifen ist eine Bank auf die man sich verlassen kann. Gefühlte 5 min. später ist es soweit, Tacho 299: Döttinger Höhe. Die erste Runde ist beendet und gleich die 2.te hinterher.
Die Reifen geben mit ein großes Vertrauen, das Fahrwerk, die Motorleistung, die Bremsen und die nette GSX-R Fahrerin tun den Rest, dass ich die nächste Runde mal richtig angase. Noch mal ein Dank an die Unbekannte, die die Strecke sehr gut kannte und ich somit eine Instrukorien umsonst hatte.
Aber auch diese Runde geht zu Ende und ich entschließe mich nach dieser den Heimweg von 130 km anzutreten. Ein drittes Mal tanken muss ich dann Wohl oder Übel, sonst wird das nichts mehr mit der Heimfahrt. An der Tankstelle stelle ich fest, wieder einmal ein Durchschnitt von 5,5 Litern. 45 min. Später steht die Blade befreit von Fliegen und auf den Montageständern in der Garage, noch einmal auf den Tank geklopft, mich für den schönen Nachmittag bedankt und mit der Stoffgarage zugedeckt.
Glücklich nach dem Duschen falle ich ins Bett und wünsche mir den nächsten Alltag wieder.
 

Wichtige Links:

Danke an Honda Motor Europe (North) GmbH!

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