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Die alltägliche Motorradfreude |
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es ist ein gewöhnlicher Mittwoch, 6.00Uhr auf zur
Arbeit, 8 Stunden geprägt von Hämmern auf Stahl, Flexstaub und
Elektriker, die kilometerweise Kabel in die Krane verlegen. Endlich
15.30 Uhr, die Sirene heult auf und die Stempelkarten vor mir in der
Reihe trennen mich nur noch Minuten zu dem, worauf ich mich den
ganzen Tag gefreut habe: Meiner Blade. |
Endlich bin ich in meinem Lederkombi und starte
meine 172 Pferdchen, die mit neuen Sohlen der Marke ContiSportAttack
ausgestattet wurden. Ein Reifen, der mich schon nach den ersten
Metern zum Anhalten auffordert. Und nein, es ist alles wie immer,
die gleiche Gabel, die gleiche Feder, kein Öhlins-Aufkleber. Es ist
alles wie immer, nur das sich die Blade traumhaft fährt, leichtfüßig
wie eine 600er. |
Wohin? Bevertal-Sperre! Erstmal ein Kaffee. A46
verlassen und Richtung Solingen, eine kurvenreiche B224 bestätigt
mich noch einmal, ein Traum von SC57. Die Kurven schlängeln sich
Berg runter und wieder Bergauf zum Schloss Burg, Warum nur ist hier
teilweise nur 40 erlaubt? Ich kreuze die A1…A1 die geht
doch….Richtig: Zur Nordschleife. Nächster Kreisverkehr 360° wieder
zurück, rechts auf die Tankstelle, randvoll Super für die Blade,
schnell noch ein Kaffee für mich und dann rauf auf die A1. |
Autobahn, eigentlich gibt es nichts langweiligeres,
aber mit dem Vortrieb ist die Entfernung zur nächsten Landstraße in
der Eifel nicht mehr eine Angelegenheit von Stunden. Diese
Beschleunigung, ich sehe es immer wieder, dieses imaginäre
Gummiband, welches zum zerreißen gespannt ist und nach vorne
schnellt, wenn man den Gasgriff Richtung Anschlag dreht. Sportwagen,
denen ich in meinem 4-rädrigen Gefährt sofort Platz machen würde,
degradiere ich zu Statisten. Endlich ist man auch mal am Ende der
Nahrungskette ;-). |
17.15Uhr Ankunft
an der Nordschleife in Adenau. Strecke geschlossen. Ein
ganzer Menschenstrom kommt von der Strecke und Sie haben
alle dieses selige Lächeln im Gesicht. Man riecht es noch,
verbranntes Gummi. Man sieht es noch, in den Glanz der
Augen, die durch den Sucher der Kamera, wild driftende
Profis auf ihre Speicherkarten gebannt haben. Väter mit
ihren Söhnen und verständnislose Mütter. Ich frage mich, was
mussten Sie ihren Müttern, Ehefrauen oder Freundinnen
versprechen, das diese mitkamen. Einige waren natürlich auch
begeistert. Begeistert vom Motorsport. Also wieder Rauf
auf die Blade und ab zum Haupteingang. Touristenfahrten:
Heute 18.30Uhr. Soll ich wirklich, das letzte Mal war
schmerzhaft und teuer, verdammt teuer. Egal, 4er Karte
gelöst und nun noch die restliche Zeit mit Autos und Bikes
gucken vertreiben. |
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Nachdem ich fast
alle genau mit meiner Blade verglichen habe, kam die
Erlösung:
SC57 in Winning Red und einigen Zubehörteilen ist mein
Favorit. Die Form ist zeitlos schön, die Verarbeitung
tadellos, die Ergonomie ist, trotz meiner 196cm, dank einer
Gilles Fußrastenanlage hervorragend, welche ich schon auf
längeren Touren die Fahrleistungen von über 500Km erproben
konnte. Die Komplettanlage von Akrapovic bringt mehr
Leistung, aber was für mich am wichtigsten war, einen
dumpferen Sound, der vor allem auf längeren Touren,
wesentlich angenehmer ist. Schattenseiten hat sie leider
auch: die Lichtausbeute ist etwas Schwach und wie ich es nun
erfahren konnte, ist die Erstbereifung doch etwas träge. |
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Wieder die Sirene und wieder ist Sie mit einen
hormonellen Schub von Glücksgefühlen verbunden, die Nordschleife ist
geöffnet. Ein mulmiges Gefühl macht sich in meiner Magengegend
breit, als ich den Zündschlüssel umdrehe, dass Mäusekino erleuchtet
und der Drehzahlmesser den roten Bereich begrüßt. Ich rolle langsam
zur Schranke, noch könnte ich…aber schon öffnet sich die Schranke
zur schönsten richtungsgebundenen Landstraße mit Mautgebühr. Es gibt
kein entkommen mehr. Nach der Schranke noch schnell rechts geparkt,
die Karte weggepackt, auf den korrekten Sitz der Kleidung geachtet,
ersten Gang rein und die Anwohner auf den ersten 500Meter, wie
gewünscht geschont. |
Da ist es wieder, dass Gefühl wie beim ersten Mal
auf der Nordschleife: Diese Erfurcht, dieses bewundernde Gefühl und
der Stolz, dazugehören zu dürfen. |
Die erste Runde gehe ich gemütlich an, immer mit dem
Hintergedanken, letztes Mal… Adenauer Forst, Metzgesfeld, Kallenhard
und hier, hier war’s. Alles neu, neuer Asphalt, die Senke weg, der
aufgerissene Asphalt weg und eigentlich eine ganz leichte Kurve.
Weiter geht’s, weiter konzentrieren. Klostertal und dann ins
Karussell, man merkt es ist wieder August, die Sonne steht tief,
doch dank Sonnenbrille treffe ich die Einfahrt ins Karussell
perfekt. Da ist es, die Bestätigung: Das Fahrwerk mit den Reifen ist
eine Bank auf die man sich verlassen kann. Gefühlte 5 min. später
ist es soweit, Tacho 299: Döttinger Höhe. Die erste Runde ist
beendet und gleich die 2.te hinterher. |
Die Reifen geben mit ein großes Vertrauen, das
Fahrwerk, die Motorleistung, die Bremsen und die nette GSX-R
Fahrerin tun den Rest, dass ich die nächste Runde mal richtig
angase. Noch mal ein Dank an die Unbekannte, die die Strecke sehr
gut kannte und ich somit eine Instrukorien umsonst hatte. |
Aber auch diese Runde geht zu Ende und ich
entschließe mich nach dieser den Heimweg von 130 km anzutreten. Ein
drittes Mal tanken muss ich dann Wohl oder Übel, sonst wird das
nichts mehr mit der Heimfahrt. An der Tankstelle stelle ich fest,
wieder einmal ein Durchschnitt von 5,5 Litern. 45 min. Später steht
die Blade befreit von Fliegen und auf den Montageständern in der
Garage, noch einmal auf den Tank geklopft, mich für den schönen
Nachmittag bedankt und mit der Stoffgarage zugedeckt. |
Glücklich nach dem Duschen falle ich ins Bett und
wünsche mir den nächsten Alltag wieder. |
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