Tipps für Biker - "Winterschlaf"

 

Vorbereitungen für den Winterschlaf des Motorrads

Die Tage werden kürzer, die Heizgriffe sind des Öfteren angeschaltet, überall liegt Laub auf der Straße! Alles untrügliche Anzeichen, dass der Winter wieder von der Tür steht.

Man sollte sein Motorrad zum Winterschlaf nicht nur einfach in der Garagenecke abstellen, damit im Frühjahr nicht der erste Weg zur Werkstatt geht........

Führ alle notwendige Reparaturen oder Arbeiten wie Reifenwechsel, Antriebssatzaustausch, ... jetzt durch, da Du nach dem Winter ja meistens gleich wieder fahren willst...
Zudem: Viele Händler bieten an, das Motorrad im Winter mit dem Anhänger oder Bus zu holen. Prozente sind in der kalten Jahreszeit verhandelbar, und Sie haben im Frühjahr keine Terminprobleme!

Fahr das Motorrad warm. Lege dazu an einem sonnigen Tag eine Tour von mindestens 20 Kilometer ein. Fahr auf dem Rückweg an einer Tankstelle vorbei, tanke eventuell gleich randvoll und erhöhe den Reifendruck um etwa 0,5 bar über den vorgeschriebenen Wert.
Check der Räder: Profiltiefe (zahlt sich das Einwintern mit diesen Reifen noch aus?), wenn nötig Ventile auf Dichtheit prüfen.
Laufflächen beschädigt (Risse, weggerissene Profilklötze)?

Ob der Tank des Motorrades voll oder leer sein soll, hängt vom Material ab: Blechtanks gehören bis oben angefüllt, damit sie über den Winter keinen Rost ansetzen können. Du kannst aber auch den Tank entleeren, abbauen und mit einer Öl-Kraftstoff-Mischung ausschwenken. Gut auslüften lassen!
Kunststofftanks harren besser komplett entleert auf das Frühjahr.

Motorrad gründlich reinigen, aber: Obacht mit dem Hochdruckreiniger! Die Düsen dürfen nicht zu nahe an das Motorrad gehalten werden und Du solltest nicht unter den Tank sprühen, damit die Elektrik nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

Motorradbatterien sind empfindlicher als Autobatterien und gehören daher für die Winterpause ausgebaut und frostsicher an einem gut belüfteten Ort gelagert. Weder mit destilliertem Wasser noch mit Ladegeräten solltest Du sparen – ansonsten wird das gute Stück schon nach drei, vier Monaten sehr leer sein.
Der Kraftstoff aus den Schwimmerkammern des Vergasers wird abgelassen. Die Zündwilligkeit des Kraftstoff-Restes im Vergaser sinkt im Lauf der Zeit, außerdem können Rückstände einzelne Düsen verstopfen. Oft gibt es dazu eigene Ablassschrauben, sonst muss der Schwimmerdeckel abgenommen werden.

Reinige den Luftfiltereinsatz und baue ihn wieder ein.

Führe einen Motor-, Getriebe- und eventuell (bei Kardanmaschinen) Hinterradölwechsel lieber vor dem Winter durch. Das geht jetzt gut, weil der Motor ja noch warm ist. Altes Öl enthält aus Verbrennungsrückständen saure Bestandteile, die mit der Zeit Metall angreifen, daher sollte es nicht im Motorrad belassen werden.

Wer dem Motorrad zusätzlich etwas Gutes tun möchte, kann den Motor innen mit einem im Fachhandel erhältlichen Konservierungsöl behandeln. Dazu schraubt man die Zündkerze heraus, sprüht das Öl in die Öffnung des Zylinderkopfs und verteilt es mit einigen Motorumdrehungen (E- oder Kickstarter). Man kann aber genau so gut das normale Motoröl verwenden.
Nicht vergessen, die Zündkerzen danach wieder einzuschrauben, um Staub usw. den Zutritt zu verwehren.

Alle beweglichen Teile wie Bowdenzüge, Schaltgestänge, Bremshebel und besonders die Antriebskette sollten vor der Winterpause einmal gründlich geschmiert werden. Für die meisten Komponenten ist Universalsprühöl geeignet, es tut auch eine alte Spritze und Nähmaschineöl.
Für die Antriebskette bietet sich ein Kettenspray an. Kettenspannung laut Betriebsanleitung einstellen (meistens ca. 2 bis 3 cm bei Belastung). Kettenspiel kontrollieren (max. halbe Zahnhöhe oder 0,5 cm). Bei Bedarf Kette bzw. Antriebssatz lieber gleich tauschen.

Abdecken ist in der Garage mehr oder weniger überflüssig, schadet aber auch nicht. Allfällige Plastikplanen hin und wieder lüften, um Kondens-wasserbildung zu verhindern!
Verschließ den Auspuff mit einem Plastiksackerl oder stopf einen Fetzen hinein, um Kondenswasser und damit Innenrost zu vermeiden.

Am besten steht die Maschine den Winter über aufgebockt, also einfach auf dem Hauptständer. Oder auf einem Reparaturbock, der das Gewicht des Motorrades trägt.

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